Brillen sind keine Fertig-Produkte (Fertigbrillen sind nur vorgefertigte Lesehilfen).

Der Preis einer Brille setzt sich aus vielen Komponenten zusammen und ist deshalb nur schwierig zu vergleichen. Grundsätzlich bestimmen vier Komponenten den kalkulatorischen Preis:

 

die Brillenfassung

die Brillengläser (Rohlinge)

die handwerkliche Leistung

der Service

 

Die Brillenfassungen bezieht der Augenoptiker (natürlich ohne Korrektionsgläser) von den Fassungsherstellern. Die Modelle hat er auf Lager und bietet häufig eine Auswahl von bis zu 1000 verschiedenen Varianten in seiner Kollektion. Die Preise für Fassungen richten sich nach den Materialien, den Qualitäten und bei Markenprodukten natürlich nach den „Namen“.

 

Die Brillengläser bestellt der Augenoptiker individuell in den entsprechenden Glasstärken des Kunden bei der Brillenglas-Industrie. Die Rohlinge werden entweder über Nacht oder bei speziellen Qualitäten innerhalb von zwei bis drei Tagen an den Augenoptiker geliefert. Dieser schleift die Brillengläser nach der Form der Fassung in seiner Werkstatt zu. Anschließend werden die Gläser in die Fassung von Hand eingesetzt. Bei Metallfassungen werden die Brillengläser im Regelfall eingeschraubt.

 

Für diesen handwerklichen Teil an der Brillen-Anfertigung kalkuliert der Augenoptiker eine Gebühr –wie andere Handwerker auch. Diese muss die Personalkosten ebenso wie die Investitionen für Werkstatt, einschließlich Einrichtung, abdecken.

 

Die 4. Komponente in der Kalkulation einer fertigen Brille sind die Service-Leistungen. Diese sind von Geschäft zu Geschäft sehr unterschiedlich, beinhalten aber in den meisten Fällen das regelmäßige Kontrollieren und Nach-Richten der Brille.

 

Das Kalkulations-Schema in der Augenoptik ist für den Laien recht kompliziert. Für die Preise der Gläser gibt es Kalkulations-Tabellen, bei denen man den Preis einschließlich der handwerklichen Leistung in Abhängigkeit von den Glasstärken und Qualitäten ablesen kann. Hinzu kommt dann der kalkulierte Preis für die Fassung. Diese hat im Regelfall einen Handels- und einen Leistungsaufschlag für das Einsetzen der Brillengläser.

 

Die Endverbraucher-Zentralen raten bei Brillen immer wieder zum Preisvergleich. Der Kunde hat ein Recht auf Transparenz und Preisklarheit. Viele Augenoptiker sind froh, wenn sie ihre Preisstruktur anhand der Leistungen erläutern und damit verständlich machen können.